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Dolomiten 2020

Eine Fototour nach Südtirol mit meinen Fotofreunden Mike Meier und Heiko Valentin.

Bevor wir unsere Reise antraten haben wir umfangreich recherchiert und geplant. Man kann sowas sicher auch spontan tun. Eine gute Planung mit der nötigen Flexibilität garantiert jedoch eine höhere Erfolgsquote und Zufriedenheit.

Mittels entsprechender Literatur und Kartenmaterial sowie der Nutzung des Internets suchten wir uns Fotostellen aus und planten entsprechend die Routen. Manch Fotospot diente nur als Orientierung und animierte, neue Sichten zu finden oder auch bisher unbekanntes zu entdecken.

Die Unterkunft wurde rechtzeitig gebucht als auch die E-Bikes online gebucht. Dies erspart Stress, bringt Zeitgewinn als auch Kostenersparnis. An dieser Stelle möchten wir uns nochmals bei “Alpin Sports” bedanken, die uns ermöglichten die Räder bereits am Vorabend zu holen  und ggf. am übernächsten Tag erst zurück zu geben ohne dafür zwei Tage zu berechnen.

Ebenfalls zu bedenken, da die Sommersaison vorbei, die Wintersaison aber noch nicht begonnen hat, nutzen etliche Gastwirte die Zeit für ihren Urlaub. Aus diesem Grund haben wir ein paar Lebensmittel mitgenommen um uns versorgen zu können.

Tag 1, Ankunft & Hoffnung auf Alpenglühen

26.09.2020

Auf zur Fototour in die Dolomiten! Ich freue mich riesig auf diese gemeinsame Reise mit meinen Fotofreunden Mike Meier und Heiko Valentin, die wir drei lange zuvor geplant haben.

Morgens früh 4.00 Uhr ging es von Hoyerswerda in Richtung Südtirol. Erster Zwischenstopp auf der A93 war der Rasthof Bergler für einen Kaffee – zweiter Stopp für einen halben Hahn zum Mittag in Innsbruck. Wir sind gestärkt und können weiterziehen.

Am Nachmittag erreichten wir unserer Unterkunft in Col da Messa in. St. Christina/Gröden. Dort stand uns ein großes Apartment für unsere Fototechnik zur Verfügung.

Die erste Fototour am Abend führte uns nach St. Ulrich zur Kirche St. Jakob. Wir erwarteten eine herrlichen Sonnenuntergang mit dem berühmten Alpenglühen auf den Berg Lang- und Plattkofel. Leider spielte das Wetter nicht ganz mit und das berühmte Alpenglühen fand durch den bewölkten Himmel nicht so statt wie wir uns das vorgestellt haben. Vielleicht das nächste Mal?

Immerhin hatten wir noch Glück und der Mond kam über dem Langkofel zum Vorschein.

Als unsere Finger langsam kalt wurden, entschieden uns für den Rückweg zur Unterkunft und werteten noch bei einem Glas Wein den Tag aus.

So kann es weitergehen!

Tag 2, der erste Schnee für dieses Jahr

27.09.2020

Heute wollten wir nicht so zeitig aufstehen und haben gemeinsam gegen 8.30 Uhr gefrühstückt. Den Tagesablauf haben wir bei einer Tasse Kaffee durchgesprochen und danach die Fotorucksäcke für den heutigen Tag vorbereitet. Es ist interessant wie viele Ladegeräte man braucht um alle Geräte am laufen zu halten. Da heute Morgen das Wetter sich von der lieben Seite gezeigt hat, konnten wir noch vor dem Appartement ein paar Fotos mit der aufgehenden Sonne einfangen.

Unser erstes Ziel war heute das Villnößtal um die Magdalena Kirche zu fotografieren. Auf dem Weg dorthin noch ein paar Fotos eingefangen und das erste mal die Drohnen aufsteigen lassen Übrigens haben wir zwei Drohne mit um einige interessante Hotspots mit Videos aus der Luft einzufangen. Nach Ankunft in St. Magdalena stellten wir das Auto auf dem Dorfparkplatz ab und gingen zu Fuß auf die Anhöhe wo man einen sehr guten Blick auf die St. Magdalena Kirche hat. Das besondere an diesem Fotopunkt mit der St. Magdalena Kirche ist die gewaltige Geislergruppe (Gebirgsformation)im Hintergrund. Dieser Fotospot war sehr gut besucht aber dafür weitläufig, so hatten wir genug Platz für unsrer drei Stative. Nach ca. Zwei Stunden liefen wir langsam Berg ab und haben eine Kleinigkeit gegessen.

Gut gestärkt fuhren wir weiter zum Würzjoch um den Anblick auf den Pleiterkofel von der Geislergruppe einzufangen. Es ist schwierig in der kurzen Zeit alle möglichen Motive einzufangen, aber es macht riesig Spaß mit Mike und Heiko die Erfahrungen auszutauschen.

Letzte Station am heutigen Tag ist der die Kapelle St. Barbara in La Val/Wengen. Ein verträumtes kleines Dorf mit dem Bilk auf die Kapelle. Heiko und ich waren schon fleißig beim fotografieren und Mike hat die Drohne aktiviert. Leider ist die Drohne in einem Baum gelandet. Nach vereinten Kräften haben wir die Drohne retten können und somit doch ein schönen und aufregenden Abschluss für die  diesen Tag gefunden.

Tag 3, ein Latte Macchiato bitte …

28.09.2020

Heute haben wir noch mal ausgeschlafen und um 8.00 Uhr gefrühstückt. Wir ließen den Tag gemütlich angehen, da das Wetter sich eher von seiner trüben Seite zeigte. Dementsprechend wurde der Plan geändert und wir fuhren Alternativ zum Ritten, einer Hochebene nördlich von Bozen.

Über Kurvenreiche und vor allem sehr enge Straßen ging es Richtung Klobenstein. Vorher jedoch machten wir in Lengmoos halt um die Erdpyramiden auf den Speicherchip zu bannen. Zwar herrschte noch kein Sonnenschein aber bei Sonne kann ja fast jeder.
Mit fortschreitender Zeit zeigte sie sich jedoch immer öfter.
Am Ende des Weges kehrten wir im Café Erdpyramiden ein und stärkten uns erst mal. Die wirklich sehr nette Wirtin bereitete alles frisch zu und wir führten eine sehr anregende Konversation mit ihr. Sie gab uns auch noch Tipps, die wir jedoch aus Zeitgünden nicht umsetzen konnten.

Anschließend ging es weiter nach Klobenstein. Auto abstellen und ab zum Bahnhof Klobenstein. Nach nicht allzu langer Zeit kam die Rittnerbahn und wir fuhren mit ihr bis zur Ausweiche Lichtenstern, wo wir Ausstiegen um die nächsten Fotos zu machen. Der erste Fotospot war ein kleiner Stausee, in dem sich die Umgebung spiegelte.
Als nächstes widmeten wir uns der Rittnerbahn, welchen ebenfalls einige schöne Motive bot. Es folgte ein Ortswechsel , in dem wir zwei Stationen weiter fuhren, von wo aus sich neue Perspektiven ergaben. Nachdem auch hier die Fotos im Kasten waren, fuhren wir noch bis Oberbozen mit um auch hier ein paar Aufnahmen zu fertigen.

Nun hieß es den Rückweg anzutreten und mit der selben Bahn ,, die uns nach Oberbozen gebracht hatte, fuhren wir zurück nach Klobenstein. Von hier sollte es direkt zur Unterkunft gehen, jedoch „zwangen“ uns immer wieder interessante Ansichten zum Anhalten und diese zu fotografieren.

Gegen 18.45 Uhr waren wir zurück und es wurden Nudeln gekocht, Bolognese dazu und das ausgefallene Mittagessen kompensiert. Bei einer Flasche Wein ließen wir den Tag Revue passieren und wir bereiten uns schon auf den morgigen Tag vor. Dann heißt es, zeitig Aufstehen um zum Sonnenaufgang vor Ort zu sein. ….

Tag 4, der etwas andere Wandertag

29.09.2020

Heute hieß es zeitig aufstehen, denn bereits um 03.30 Uhr war die Nacht zu Ende. Für Morgentoilette und Kaffee sowie Tee zubereiten war eine halbe Stunde veranschlagt. Fünf Minuten nach vier starteten wir gen Passo Giau. Auf dem Weg dorthin mussten wir über drei andere Pässe fahren, das Grödner Joch,  den Passo Valparolo sowie del Falzarego, alle je 2200 Meter über NN.  Dazwischen ging es bis auf 1400 m herunter.  

Am Passo Giau angekommen, machten wir uns sofort auf den Weg zur Forcella Giau. Zum Glück gab es bereits einen Trampelpfad im Schnee, welcher uns zwar den Weg wies, die Sache aber nicht einfacher machte. Statt einer schlichten Wanderung erwartete uns ein Schweißtreibende Tour über Schnee und Geröll. Da es noch dunkel war und wir mit Stirn- und Taschenlampen unterwegs waren, sahen wir nicht viel von der Umgebung.

Endlich , nach gut einer Stunde , hatten wir unser erstes Ziel erreicht. Inzwischen hatte die Dämmerung eingesetzt und sogleich wurden die Stative in Stellung gebracht um diesen Fantastischen Anblick festzuhalten.

Trotz Minus 2 Grad und leichtem Wind war uns nicht kalt, dafür hatte der Aufstieg gesorgt. Es boten sich reichlich Motive und die aufgehende Sonne in Verbindung mit einem wahren Wolkenkrimi, ergaben ständig wechselnde Lichtstimmungen.

Anschließend wanderten wir weiter zum Lago delle Baste. Leider fanden wir dort nicht die erhoffte Spiegelung der Berge. Die Oberfläche war mit einer leichten Eisdecke überzogen. Dennoch umrundeten wir ihn und machten auch hier Aufnahmen.  Eigentlich war geplant bis zur Palmieri Hütte weiter zu laufen. Da sich aber der Himmel in nördlicher Richtung dramatisch verdunkelte, nahmen wir Abschied von dem Gedanken.

Also kehrten wir,  inzwischen war es zehn Uhr, zum Passo Giau um, wo das Auto stand und heißer Kaffee und Tee wartete.  Als wir den steilen Berg hinter gingen und anschließend den Pfad am Hang entlang, wurde uns erst bewußt auf welches Abenteuer wir uns da eingelassen hatten.  Verharrschter Schnee, überfrorene Felsen und ein Schmaler Pfad neben dem es bis zu hundert Meter steil hinunter ging. Bei Tageslicht wären wir diesen mit großer Wahrscheinlichkeit nicht gegangen.  

Zum Glück ging alles gut und wir kamen unversehrt zum Auto zurück.  Die  Anstrengung war es wert für die Eindrücke die wir erlebten und die Fotos die wir machen konnten. Auch ein Murmeltier kreuzte unseren Weg und lies sich brav ablichten. 

Damit war unsere Tour aber noch nicht zu Ende. Auf dem Rückweg hielten wir am Passo Falzrego an, um den Lago di Limides einen Besuch abzustatten.  Auf dem Parkplatz sprach uns ein Ehepaar an und riet uns dringend davon ab, da alles  aufgeweicht sei und man nur in Pampe versinken würde. Wir ließen uns natürlich nicht davon abhalten und machten uns auf den matschigen Weg und erreichten den See nach ca. 40 Minuten.

Das Wetter meinte es gut mit uns, die Sonne kam immer wieder heraus und beleuchtete die Felsen , so dass sich ein interessantes Farbspiel ergab. Nur der Wind ließ den See immer wieder kräuseln, so dass keine vernünftige Spiegelung zustande kam. Dennoch konnten wir auch hier einige Impressionen einfangen und mitnehmen.

Die Zeit verging wie im Fluge und im nu war es 16.00 Uhr. Grund genug Aufzubrechen, denn wir mussten ja noch auf die Seiser Alm um die E-Bikes für den nächsten Tag zu holen. Alles klappte wunderbar und anschließend ließen wir bei einem guten Essen in der „Alten Schmiede“ in Kastelruth  den Tag ausklingen.

Tag 5, Frühstück nicht bei Tiffany, dafür aber auf der Seiser Alm

 30.09.2020

Heute hieß es 04.15 Uhr aufstehen. Nach den bekannten morgendlichen Tätigkeiten, starteten wir 05.15 Uhr zur Seiser Alm.  Die E-Bikes hinten auf dem Fahrradträger erreichten wir um sechs Uhr den Parkplatz in Compatsch.  Im nu waren die Räder startklar und wir radelten geschwind zu einem bekannten Fotohotspot.  Ja, an diesen Stellen ist sicher schon Hunderttausende mal Fotografiert worden aber es ist eben dennoch schön und auch jedes mal anders. Leider gab es nicht den erhofften Morgennebel, dafür aber  einen schönen Wolkenhimmel.

Gegen 09.15 hatten wir unsere Fotos an verschiedenen Stellen gemacht und nun meldeten sich unsere Mägen. Also ging es Vollgas, ähh  Vollstrom zurück nach Compatsch, wo wir uns ein Frühstück servieren ließen, wenn auch nicht bei Tiffany, dafür aber bei schönstem Sonnenschein auf der Seiser Alm!

Frisch gestärkt bestiegen wir wieder die Bikes und wollten die Seiser Alm erkunden.  Sogleich ging es richtig bergauf und jeder von uns hätte mit einem normalen Bike spätestens nach einhundert Meter aufgegeben. So aber zogen wir locker an Wanderern und Nicht elektrischen Rädern vorbei. Das machte richtig Spaß!  Allerdings überholten uns nach kurzer Zeit selbst die langsamsten Wanderer, weil wir natürlich diese schöne Landschaft als Bilder mit nach Hause nehmen wollen um auch andere daran teilhaben lassen wollen. Unsere Tour war im Plan als „Hüttentour“ gekennzeichnet und so war es folgerichtig, daß wir auch in die Eine oder Andere einkehrten.

Soviel Spaß das fahren mit den E-Bikes auch machte, so sind wir doch recht ungeübte Mountenbiker. Es ging über befestigte Wege,  Schotterpisten und Waldwege auf denen die Wurzeln teilweise bis zu zwanzig Zentimeter über  dem Erdboden standen sowie einen aufgeweichten Skihang. Letztendlich überwanden wir all diese Herausvorderungen ohne Schäden. Pünktlich 17.00 Uhr übergaben wir die Räder wieder an den Vermieter und es ging zurück zum Quartier.

Damit war der Tag allerdings noch nicht zu Ende , denn unser Erdtrabant steht kurz vor Vollmond. Ja, und , wird sich manch einer fragen?  Gegen 21.00 fuhren wir hoch zum Grödner Joch,  um ein paar Aufnahmen nur im Licht des Mondes zu fertigen.  Es war schon recht frisch da oben aber das Ergebnis steht für sich.

23.25 Uhr, wir sind wieder zurück. Morgen können wir ausschlafen, brauchen erst 05.00 Uhr aufstehen….

Gute Nacht und bis morgen.

Tag 6, Mistwetter, kein Nebel, keine Wolken…

01.10.2020

 

Nachdem wir heute bis 05.00 Uhr ausschlafen konnten, sind wir kurz nach sechs Uhr zum Sella Joch gestartet.  Da es nur ca 13 Km bis dahin sind, waren wir nach etwa 20 Minuten vor Ort.  Inzwischen dämmerte es und der Fotohügel war schnell erklommen.  Während zu Hause neblig trübes Wetter herrscht, waren wir ein wenig enttäuscht, dass dieser hier fehlte. Ebenso keine einziges Wölkchen am Himmel. Sicher wird sich mancher fragen: Spinnen die ? Aus fotografischer Sicht bringt ein Tal im Nebel oder eben sich orange bis rot färbende Wolken mehr Spannung in das Foto als ein langweiliger blauer Himmel.

Aber was soll’s, wir können es eh nicht beeinflussen und müssen aus der Situation das Beste machen.

Wenigstens die Berge “erglühten“ in der aufgehenden Sonne und es ergaben sich auch Motive mit Licht und Schatten.  Positiv auch, daß wir die Drohne einsetzen konnten, ohne Angst haben zu müssen, dass etwas ihr im Wege sei. 

Gegen 10.00 Uhr waren wir soweit fertig mit Fotos, Ursprünglich war eine Wanderung um Lang- und Plattkofel angedacht, Eigentlich! Nach den Anstrengungen der vergangenen Tage hatte aber keiner so wirklich Lust dazu. Das heben wir uns für ein anderes mal auf. Also kehrten wir zur Unterkunft zurück und machten erstmal Frühstück. Die Sonne schien und so war klar, dass wir dies im Freien einnehmen.  Neben Brötchen standen örtliche Produkte wie Käse, Wurst, Spiegelei mit Tiroler Speck sowie Obst auf dem Tisch. 

 

Da es inzwischen Mittag geworden war und das Suppenkoma zuschlug, genehmigten wir uns ein Mittagsschläfchen.

14.45 Uhr, Zeit für einen Kaffee, dazu Streuselkuchen, welchen wir von zu Hause mitgebracht hatten.  Währenddessen berieten wir  was wir noch unternehmen wollten. Schnell war der Entschluss gefasst zum Wuhnleger Weiher zu fahren. Bereits auf der Anfahrt dorthin zog sich der Himmel zu. Nichtsdestotrotz marschierten wir die 1,5 Km mit 200 Meter Höhenanstieg zu unserem Ziel. Offensichtlich wurden wir bereits erwartet, mit lautem geblöke und Kuhglockengeläut wurden wir empfangen.

Der Weiher ist relativ klein und wurde als Feuerlöschteich gegen Waldbrände angelegt. Bei “schönem Wetter” spiegeln sich hier die umliegenden Berge. Daran war heute nicht zu denken aber hier liegt die Herausforderung, dennoch etwas brauchbares daraus zu machen.  Man könnte es Eitel nennen aber mancher Jungbulle wollte unbedingt mit auf’s Bild.  Einer wurde gar aufdringlich und so ließen wir uns nicht weiter Bitten und kamen dem nach. 

Allmählich setzte die Dämmerung ein und es wurde Zeit für den Abstieg. Bevor es aber zurück ging stand noch ein weiterer Punkt auf unserer To-do-Liste.  Die Kapelle von St.Zyprian.  Allerdings sollte es nicht nur eine normale Ablichtung sein, sondern eine mit künstlichem Licht inszenierte.  Unter Zuhilfenahme mehrerer Taschenlampen und dem Licht fahrender Autos, wurde auch dies realisiert. Nach einem leckeren Abendessen in einem örtlichen Restaurant, ging es in unsere Unterkunft. Bei einem regionalen Bier lassen wir den Tag ausklingen.

PS: morgen ist Regen angesagt und damit richtiges Ausschlafen.

 

Technik … von Mike, Heiko und Enrico

Für alle Technikinteressierten heute mal eine Vorstellung der von uns genutzten Gerätschaften. Um eines vorweg zu nehmen, dies soll keine Werbeveranstaltung für Produkte oder Marken von bestimmten Hersteller werden. Es stellt auch kein MUSS dar sondern nur eine Übersicht dessen, was wir so nutzen.

Fangen wir mit den Kameras an.

Zum Einsatz kommen Spiegelreflex- als auch Spiegellose Kameras verschiedener Hersteller. Egal welche Kamera ihr nutzt, gibt es abgesehen von absoluten Billigkameras, keine wirklich schlechten. Das Argument, mit so einer teuren Kamera könnte ich so ein Foto auch machen, hat sicher jeder schon mal gehört. Die Kamera ist nur das Werkzeug, das Foto aber macht der Fotograf. Selbst das beste Werkzeug nützt nichts, wenn man damit nicht umgehen kann. Wenn ihr konkrete Fragen zu Technik habt, beantworten wir diese gern individuell im Blog.

Weiter geht es mit den Objektiven.

Man muss nicht eine Vielzahl von Objektiven haben. Für Landschaftsfotografie nutzt man Hauptsächlich Weitwinkel. Wir verwenden Zoomobjektive mit Brennweiten von 24-70 mm, sowie Ultraweitwinkel 14-24 mm und 18-35 mm.                                                                                 Für weiter entfernte Details kommen Teleobjektive  ab 70 mm bis 600 mm zum Einsatz.

Stative dienen ser absoluten Standsicherheit.

Auch hier ist nicht die Marke entscheidend. Wichtig sind Stabilität,  Gewicht und Packmaß. Hier den richtigen Kompromiss zu finden, muß jeder für sich herausfinden. Was dem einen schon zu groß, ist dem Anderen gerade richtig. Entscheidend ist auch nicht aus welchem Materiel es besteht, ob Aluminium oder Carbon. Bei Aluminium sollte man auf einen isolierten Tragegriff achten, da es bei entsprechenden Temperaturen unangenehm werden kann. Bewährt haben sich Kugelköpfe sowie Wechselplatten aus Metall.

Filter für die Lichtreduzierung und mehr.

Wir bevorzugen Steckfiltersysteme, das heißt: ein auf das Objektiv aufgeschraubter Adapterring nimmt den Filterhalter auf in den der CPL und weitere Filter eingeschoben werden können. CPL bedeutet Cirkularer Polarisations Filter. Mit ihm kann man durch verdrehen das Licht polarisieren um Spiegelungen von nichtmetallischen Flächen zu reduzieren oder gar ausblenden. Weiterhin lässt sich damit das Himmelblau verstärken. Will man Spiegelungen von Objekten auf Wasserflächen verstärken, so lässt sich das ebenfalls leicht realisieren.

Verschiedenen Verlaufsfilter ( GND, GND Reverse) dienen dazu Helligkeitsunterschiede auszugleichen und Kontraste anzupassen. ND Filter dienen dazu die Belichtungszeit zu verlängern um zb. Wasser einen weichen Verlauf zu geben oder Personen vor Objekten “verschwinden” zu lassen.

Lichttechnik für mehr Kreativität.

Eine Stirnlampe ist gerade beim fotografieren in der Dunkelheit wichtig. Nicht nur um seine Utensilien zu finden, Einstellungen vorzunehmen sondern auch den Weg zu sehen um nicht zu stürzen. Eine Leistungsstarke Taschenlampe dient dazu, bei Dunkelheit sicher fokussieren zu können. Mehrere kleine Taschenlampen sind ganz nützlich um Objekte dezent zu beleuchten. Die von uns benutzten LED Lampen haben einen Magnet sowie einen Haken an der Rückseite und lassen sich universell befestigen.  Dergleichen findet man im Baumarkt.

Nützliches Zubehör für Langzeitbelichtung.

Um schnell und effektiv arbeiten zu können, haben sich in Verbindung mit den Kugelköpfen L-Winkel und das Arca Swiss System bewährt. Es handelt sich um eine Schwalbenschwanzförmige Aufnahme, welchen zB einen Wechsel von Quer- auf Hochformat der Kamera zulässt ohne neu justieren zu müssen.

Eine Fernbedienung verhindert Verwacklungen beim Auslösen. Manche verfügen auch über Timer mittels derer sich die Belichtungszeit der Kamera steuern lässt.

Diverse Adapterkabel nicht vergessen.

Walkie-Talkies ermöglichen sich zu verständigen, wenn nicht alle vom selben Standort ihre Aufnahmen machen wollen. Sicher kann man dafür auch das Handy nutzen, vorausgesetzt man hat Netz.

Reserve Akkus und Ladegeräte sind unverzichtbar, eine Powerbank  ist gerade bei langen Wanderungen ebenfalls sehr hilfreich.

Extras für außergewöhnliche und bewegte Bilder.

Wer auch bewegte Bilder einfangen möchte, dem bieten sich eine Vielzahl vom Möglichkeiten. Sogenannte Gimbals ermöglichen verwacklungsfreie Videoaufnahmen mittels Smartphone  oder in der stärkeren Ausführung mittel Fotokamera.

Eine 360° Kamera liefert ebenfalls spektakuläre Ansichten, ist klein und universell einsetzbar.

Die derzeit beliebteste Form sind Luftaufnahmen mittels Drohne. Allerdings gibt es hier einiges zu beachten. Nicht überall ist es erlaubt diese fliegen zu lassen. Zudem sollte man diese unbedingt beherrschen, sonst sind Schäden am Fluggerät bis hin zum Verlust vorprogrammiert. Nicht zuletzt können Schäden an Dritten sehr teuer werden.

Sonstiges für eine gelungene Fototour.

Um die oben genannten Dinge auf den Wanderungen sicher transportieren zu können und diese nicht zur Last werden, bedarf es eines entsprechenden Rucksackes. Auch hier möchten wir keine konkrete Empfehlung geben. 

Was man beachten sollte: Er sollte entsprechend groß sein um alle nötigen Dinge sicher unterzubringen. Das Stativ muss sicher befestigt werden können sowie die Möglichkeit bestehen eine Trinkflasche unterzubringen. Ebenfalls ist Platz für ein zusätzliches Kleidungsstück einzuplanen. Gerade im Gebirge ist dies nötig. Die Kamera sollte sich auch ohne das Abnehmen des Rucksacks entnehmen lassen.

Ganz wichtig auch der Tragekomfort. Dazu gehört ein Hüft- und Brustgurt sowie breite Trageschlaufen. Sinnvoll ist auch ein zusätzlicher Brustgurt, in den man die Kamera einhängen kann, beide Hände frei hat und dennoch sofort darauf zugreifen kann.

Tag 7, Regen…, da steht wenigstens keiner im Bild rum.

02.10.2020

Nachdem wir ausgeschlafen hatten, stand Frühstücken auf dem Plan. Es regnet, Nebelschwaden ziehen durchs Tal. Wir sitzen bei Kaffee und frischen Brötchen und schauen aus dem Fenster. Der Nebel steigt den Hang hinauf , zwischen den Bäumen hindurch, fast schon mystisch… eigentlich müßte man das fotografieren! Wir lassen alles stehen und liegen, schnappen die Kameras und raus…   

Von wegen, bei Regen kann man nicht fotografieren.

Den weiteren Vormittag nutzen wir um den Blog zu vervollständigen und unsere Technik vorzustellen. Heiko übt sich derweil im filmen mit Gimbal.

Es ist schon Mittag durch und wir wollen noch ein paar Lebensmittel einkaufen. Anschließend noch ein paar Aufnahmen von St. Christina machen um zu zeigen dass man A: bei Regen fotografieren kann und B: auch ohne teure Kamera, mit dem Smartphone ansprechende Fotos machen kann.

Der Einkauf ist erledigt aber es gibt noch Wünsche, welche man hier nicht erfüllen kann. 

Spontane Planänderung, wir fahren nach Bozen!

Freitag, Rush hour, dazu Baumaßnahmen in der Stadt. Fix einen Parkplatz gesucht und ab in die Innenstadt.   Auf dem Obstplatz stehen die Händler mit ihren Regionalen Produkten.  Auf den Straßen trotz Regen viele Menschen,  Bars und Cafés sind gut gefüllt bzw. die Tische davor. Als wäre noch Sommer. Die Temperaturen sind noch angenehm.

Sogleich werden die Handy gezückt und die Szenerie dokumentiert.

 

Auch uns ist nach einem Glas Wein. Wir entscheiden uns für eine kleine Pizzeria, eine Gute Entscheidung wie sich heraus stellt. Auch hier vergessen wir unser Anliegen nicht und machen Fotos. Der Wein ist lecker, die Pizza sowieso und das Dessert ist auch Sahne. Zum Schluß gibt es einen Grappa auf Kosten des Hauses. Wir bummeln noch ein wenig durch die Stadt und bleiben an den Fischbänken , einer Bar, hängen. Einmal Alkoholfrei für den Fahrer, Einer muß ja. Für die anderen gibt es nochmal Wein. Die Kreativität steigt und weitere Fotos werden gefertigt.

 Wenn es am schönsten ist, soll man gehen. Und so machen wir uns auf den Weg zum Auto und kehren in unser Quartier zurück. Morgen ist Ortswechsel angesagt und die Koffer müssen noch gepackt werden…..

Tag 8, Ortswechsel und Konspiratives Treffen

03.10.2020

Der Tag begann mit Regen, die Temperaturen mild. Nach dem Frühstück das Auto beladen, kontrolliert ob auch nichts liegen geblieben ist und los ging es . Die Scheibenwischer waren im Dauereinsatz und das voll beladenen Auto mußte auch etwas anders bewegt werden als sonst. Der Weg hinunter ins Tal war von zahlreichen Kurven geprägt und in etlichen anderen Autofahrern schienen unentdeckte Rennfahrer zu stecken. 

Weiter ging es auf der Brenner Staatsstraße Richtung Bozen. Immer wieder kreuzten wir die Brenner Autobahn. Fährt man darüber, bekommt man außer der an das Eisacktal angepassten Streckenführung und etlichen Tunnels nicht viel mit. Fährt man daneben oder darunter hindurch, bemerkt man schnell welche technische Meisterleistung dieses Bauwerk darstellt und welchen Bedeutung diese Straße hat.

Im Bogen geht es auf einer  Autobahn um Bozen herum mit Zwischenziel Schenna bei Meran. Wir kommen zügig voran auch wenn der Regen immer heftiger wird und die Sichtweite immer geringer. Parallel führende Flüsse haben einen deutlich erhöhten Pegel und das Flussbett wurde an mancher Stelle schon verlassen. Schnell ist Schenna erreicht und ein Parkplatz gefunden. Es schüttet wie aus Kannen, an fotografieren ist nicht zu denken! 

Wir stehen unmittelbar hinter dem Mausoleum, in dem  Erzherzog Johann von Österreich beigesetzt wurde. Zu dem Regen kommt Nebel und die Sichtweite liegt zwischen 25 – 50 Meter. Das Mausoleum ist nur Dienstags zu besichtigen, Pech gehabt! Also schauen wir uns die daneben liegende Kirche an. Der Regen will kein Ende nehmen. Um die Zeit zu überbrücken, suchen wir ein Café. Plötzlich taucht ein Auto mit HY Kennzeichen auf. Ein kurzer Blick…die Leute kenne ich doch!  Es ist ein Mitglied unseres Fotostammtisches.

Großes Hallo! Was macht ihr denn hier, lautet die gegenseitige Frage?

Schnell sind wir uns einig nicht länger im Regen stehen zu wollen und kehren beim Schloß Wirt ein.

Wir haben einen Tisch für uns und tauschen uns erst mal ergiebig bei Kaffee, Latte Macchiato und Zwetschkenknödel aus. Derweil kommt der  Regen Wolkenbruchartig dar nieder.  An fotografieren ist noch immer nicht zu denken und so vergeht die Zeit . Wenigsten lichtet sich der Nebel und die Sicht wird klarer. Als es nur noch langsam regnet begeben wir uns an eine Stelle welche wir vorher auserkoren hatten um Schloß und Kirche von Schenna abzulichten. Leider erweist sich der Standort als unbrauchbar da zu niedrig. Zu Fuß geht es durch Apfelplantagen den Berg hinauf. Die Ernte ist schon im Gange und an den Bäumen hängen gelb/rote Äpfel , die man mit beiden Händen gerade so umschließen kann.

Kaum wurde ein passender Standort gefunden, drehte jemand den Regenhahn wieder voll auf , so dass nur die Flucht ins Auto blieb. Um nicht die Zeit im Auto zu vertrödeln und da für Nachmittag Besserung angesagt war, beschlossen wir zunächst unsere nächste Unterkunft in Prad am Stilfser Joch aufzusuchen und es am Nachmittag noch einmal zu versuchen.

Bereits auf der Fahrt dort hin lichtete sich der Himmel und die Sonne kam durch. 

Gegen 17.00 Uhr fuhren wir wieder nach Schenna, trafen uns mit unsrem Stammtischmitglied samt Ehemann und konnten unsere Fotos doch noch machen.  Danach kehrten wir wieder beim Schloß Wirt ein und verbrachten gemeinsam einen schönen Abend. Wieder zurück in Prad ging es unverzüglich ins Bett …

Tag 9.  Unter und über den Wolken…

04.10.2020

Sonntagmorgen. Ausschlafen!  Jedenfalls mal etwas länger als die anderen Tage. 

08.00 Uhr Frühstück, Semmeln, Wurst, Käse, Marmelade und Kaffee, dazu Obst.

Draußen lugt die Sonne  durch die Wolkendecke und die Hoffnung auf gutes Wetter steigt.

Bevor wir starten, ergänzen wir den Blog für den gestrigen Tag.

Gegen 11.00 Uhr geht es gen Reschen, vorbei an Graun mit seinem bekannten Kirchturm im Reschensee. Wir parken am See. Ein Tagesticket für 6 Euro gelöst, die Rucksäcke aufgehuckt und los geht es . Erster Anlaufpunkt ist die Etschquelle. Hier befindet sich der Bunker Nr. 20, Teil einer ehemaligen Verteidigungslinie aus der Zeit des 2.WK. Eine dichte Wolkendecke liegt über uns, es ist nebelig und feiner Nieselregen begleitet uns. 

Weiter geht es Bergauf mit Ziel Plamort, einer Hochebene mit Hochmoor auf ca.2050 m ü NN.  Der Weg zieht sich und bis wir oben sind, müssen knapp 600 Höhenmeter überwunden werden.  Je höher wir kommen, lichtet sich der Nebel und die Sonne wird sichtbar. Dafür wird aber auch der Wind heftiger und treibt unentwegt Nebelschwaden den Berghang hinauf.  

Plamort ist erreicht, es ist Grenzregion zwischen Österreich und Italien und war ebenfalls Bestandteil der genannten Verteidigungslinie. Bekannt sind die Panzersperren, auch Drachenzähne genannt, sowie umfangreiche Bunkeranlagen. Das Wetter schlägt um, Schneegriesel  bzw. Hagel kommt nun von oben. Eben waren wir noch über den Wolken und nun kommt aus noch höheren Schichten der Niederschlag.  Kein Grund unsere Tour abzubrechen, im Gegenteil! Fotos bei schönem Wetter gibt es genug also fangen wir diese trübe, ungemütliche Stimmung ein.  Das Wetter ändert sich sekundlich und ein Hauch Sonne streicht über das Moor, die Berge im Hntergrund werden sichtbar. Es dauert nicht lange und schon verschwindet alles wieder in einer dichten Nebelsuppe.

Wir begegnen einem Ehepaar, welches uns nach dem Weg fragt. Wir kommen ins Gespräch und man fragt, ob wir aus Berlin kämen. Nein, aus der Lausitz antworten wir. Gegenfrage: Aus der Oberlausitz? Wir schauen uns verdutzt an. Das Paar kommt aus Wetzlar, hat Freunde in Eibau und war schon oft in der Lausitz.  Das Wetter wird wieder rauer und sie bemerken, dass sie sich Kleidungstechnisch etwas vertan haben. Nicht die Einzigen, wie wir auch bei anderen feststellen.  Wir müssen weiter!

Der Weg führt durch ein Waldstück, hier ist es geschützter und man spürt den Wind kaum.  Wir wollen zu einem Punkt, an dem man den Reschensee  in voller Länge überblicken kann. Doch wo ist diese Stelle? Theoretisch sind wir richtig aber der Nebel verweigert uns die Sicht.  Irgendwo muss es doch sein…  Während wir nach unten Richtung Tal schauen, reißt für einen Moment der Nebel auf und gibt zumindest teilweise den Blick frei. 

Wir beschließen zu warten in der Hoffnung, dass es weitere lichte Momente gibt.  Nach ca. 20 min geben wir auf, zu ungewiss ob es nochmal klappt. Der Wind ist eisig und treibt immer wieder dichten Nebel nach oben. Wenngleich wir gut für dieses Wetter gerüstet sind, wird es allmählich ungemütlich.  Wir steigen ab.

Auf dem Weg nach unten ergeben sich doch noch freie Blicke auf den Reschensee sowie viele Details in Form von Pilzen, Flechten, Moosen.  Der Weg ist steil und durch den Regen teils aufgeweicht, wodurch es rutschig wird. Plötzlich ist der Weg versperrt. Eine Mure ist irgendwann abgegangen und hat eine Schneise durch den Wald geschlagen.  Nachdem wir diese Gerölllawine überwunden haben, ist es nicht mehr weit bis Reschen, wo sich unsere Runde schließt.  Immerhin 17 Km haben wir dabei zurück gelegt und dem Wetter getrotzt.  Im nu ist der Parkplatz erreicht und wir fahren zurück in die Unterkunft.

Da wir seit dem Frühstück nichts mehr gegessen haben, kocht uns Enrico was zum Abendessen.  Bei einem Glas Wein verfassen wir den heutigen Tagesbericht, wählen Fotos aus und passen unsere Planung an die zu erwartende Wettersituation an.

10 Tag, Knödelglück macht nicht dick

05.10.2020.   

07.00 Uhr, der Wecker klingelt. Der erste Blick geht aus dem Fenster ob das Wetter nicht doch besser als die Prognose ist.  Sonnenstrahlen!  Prima.  Der zweite Blick geht rundum und bringt die Ernüchterung, alles zugezogen und nur im Norden ein lichter Fleck.

Egal, erstmal Frühstück. Da die Prognose für das Stilfser Joch auf “stark bewölkt” Bestand hat, fahren wir alternativ nach Meran.  

Eine gute Stunde braucht man bis dahin. Zwischendurch gibt es immer wieder Aufheiterungen.  Kurzentschlossen halten wir an einer der vielen Apfelplantagen an. Die Ernte ist in vollem Gange, was man an den zahlreichen kleinen Traktoren mit ihren speziellen Anhängern sieht. Wir gehen hinein und dokumentieren die Ernte. Unübersehbar die großen Kunststoffboxen in welche die Äpfel kommen.  Die Frage, ob man die Erntehelfer fotografieren darf, wir prompt mit  “Ci “ beantwortet. Gracie !

Wir fahren weiter und Castelbello wird erreicht. Das Schloß liegt links über der Straße am Hang. Auch hier sind wir uns sofort einig, einen Fotostop einzulegen. Eine Parkmöglichkeit ist schnell am Bahnhof gefunden.  Wir gehen zur Etsch, die nur gut 50 Km entfernt entspringt und schon ein richtiger Fluss geworden ist. Neben Fotos vom Schloss entstehen auch wieder Videoaufnahmen.  Meran ruft, also geht es weiter.

Allzu weit kommen wir nicht, denn in Töll gibt es direkt neben der Straße ein Wasserkraftwerk.  Tosend stürzt das Wasser anschließend in eine Schlucht und  Gicht steigt auf. Wenn die Sonne passend steht, sieht man einen herrlichen Regenbogen. Den hatten wir gestern schon im vorbei fahren bemerkt. Nur war heute zu dem Zeitpunkt nichts mit Sonne. Nachdem wir auch hier Fotos gemacht hatten, deckten wir uns gleich daneben an einem Stand mit frischen Äpfeln, Olivenöl und Limoncello ein.

Nun aber los nach Meran! Weit ist es nicht mehr, vorbei an der Brauerei Forst welcher wir auch gern einen Besuch abgestattet hätten.  Wir schlängeln uns durch Meran, den Berg hinauf Richtung Dorf Tirol. Links zweigt die Zenobergstraße ab , welche wir bis Höhe Zenoburg befahren und das Auto abstellen. Von hier aus wollen wir zum Pulverturm von dem man eine Panoramasicht auf fast ganz Meran hat. Bereits auf dem Weg dahin gibt es zahlreiche Aussichten und Motive. Und dann wäre da noch das Knödelglück, ein Restaurant, direkt am Tappeiner Weg gelegen . Die Gartenterrasse  läd zum verweilen ein und da eh Mittag ist, passt das hervorragend.

Der Pulverturm ist nach wenigen Schritten erreicht und wird natürlich bestiegen. Die Aussicht ist einfach fantastisch. Die Altstadt  mit der Pfarrkirche Sankt Nikolaus liegt einem zu Füßen. Die Sonne lässt sich mal wieder sehen.  Wir steigen in die Altstadt ab und erkunden diese.  Kurhaus, Parkanlagen, Pfarrkirche und natürlich die Laubengasse. 

Empfehlen können wir hier das “Café Lauben”. Die Bedienung erkennt sofort an unseren Kameras, dass wir keine Hobbyknipser sind. Er interessiert sich mehr für das Filmen mit Drohne. Als wir bestätigen, dass wir auch auf diesem Gebiet unterwegs sind, ist er Begeistert.  Gern hätte er mit uns gefachsimpelt aber die anderen Gäste warten.

Wir bummeln weiter und lassen uns von der Stadt inspirieren.  Wir kehren noch mal zu den Meraner Promenaden zurück und machen weitere Aufnahmen an der Passer, einem Fluß der aus dem Passeiertal kommt.  Hier befindet sich auch die Gilfschlucht, durch welche der Fluss muss und die zahlreiche Motive bietet. Die Zeit eilt dahin und wir haben noch ein letztes Ziel für heute. Es geht hinauf zum Dorf Tirol, denn wir wollen zum Schloß Tirol. Fix das Auto geparkt und auf den Weg gemacht. Vom Parkhaus läuft man eine knappe halbe Stund bis zum Schloß. Der Weg dahin führt in einem großen Bogen. Weinstöcke  und Apfelplantagen säumen den Weg. Auch ein etwa 60 m langer Tunnel muss durchquert werden. Das Schloss ist erreicht aber leider vorrübergehend geschlossen, Coronazeit eben!

Die Dämmerung setzt ein und wir nutzen die kurze Blaue Stunde für Aufnahmen von Schloß und Stadt. Auf dem Rückweg zum Auto kehren wir zum Abendessen in den “Biergarten” ein. Hier lassen wir den letzten Tag unserer Fotoreise ausklingen und kehren zum Quartier zurück. 

Zeit ein kurzes Resümee zu ziehen. Es war eine erfolgreiche Tour bei der wir alle etwas gelernt und neue Erfahrungen gesammelt haben.  Wir sind in diesen 9 Tagen  über 100 Km gelaufen haben dabei Höhen von 300 bis 2500 Meter bezwungen, sind rund 30 Km Rad gefahren , haben gekämpft aber auch das Leben genossen.  Geschätzt 2000 Fotos je Teilnehmer  sowie einiges an Video ist dabei zusammen gekommen.  Dies alles aufzubereiten wird wohl die nächsten Monate in Anspruch nehmen.

Morgen geht es wieder nach Hause. Auch darüber werden wir noch berichten.

Und dann werden wir wieder Pläne schmieden,      für die nächste Tour……

Tag 11, Heimreise

06.10.2020

 07.00 Uhr, der Wecker klingelt. Was, schon die Nacht vorbei?  Wir sind doch eben ( 01.00 Uhr) erst ins Bett. Es hilft nichts, wir müssen nach Hause und auf dem Weg dorthin liegen noch ein paar Fotospots. Der Blick aus dem Fenster sieht verheißungsvoll aus, auf den ersten Blick. Der Rest, wie gehabt. Morgentoilette, Frühstück, Auto beladen. Dies gleicht Tetris. Irgendwie war das doch vorher auch alles drin!

Kurz nach Acht Uhr starten wir. Schnell noch einen Schluck getankt um bis nach Österreich zu kommen.  Wir fahren in NW Richtung. Das Kloster Marienberg wollen wir noch fotografieren. Zuviel Zeit wollen wir aber auch nicht aufwenden. Ein paar Aufnahmen mit Tele müssen genügen. Vorteil, die Fürstenburg passt auch noch aufs Bild. Wir folgen dem Reschen Pass und kommen kurze Zeit später an eine Kriegsgräber Gedenkstätte.  Wie viele mussten ihre Leben sinnloserweise für andere lassen?

Nach kurzer Zeit ist der Reschensee erreicht. Bekannt ist er vor allem durch den im See stehenden Kirchturm. Auch er ist sozusagen Mahnmal dafür, wenn Konzerninteressen über denen der Bevölkerung stehen. Viele Familien verloren damals nicht nur ihre Heimat sondern auch ihre Existenz.  Darüber kann auch die Idylle der Schneebedeckten Ortler- Gruppe nicht hinwegtäuschen.

Nun ist es nicht mehr weit und wir überschreiten die Italienisch/ Österreichische Grenze. Hier gibt es wieder Grenzkontrollen, wir werden durch gewunken. Auf der linken Seite eine Tankstelle, ohne Apothekenpreise. Vollgetankt und schon geht es weiter  den Pass hinab Richtung Landeck. Doch zuvor gibt es noch einen Letzten Fotostop in Altfinstermünz. Wir parken abseits der Straße und laufen knapp 1,5 Km ins Tal. Der Inn bildet hier die Grenze zwischen der Schweiz und Österreich.  Klausenschenke, Wehrturm und überdachte Holzbrücke bilden ein hübsches Ensemble.

Ein letzter Videodreh und dann heißt es Endgültig Abschied nehmen und nach Hause zu fahren. Die Fahrt verläuft ohne besondere Vorkommnisse. Über Imst, Ehrwald, Garmisch geht es Richtung München. Auf dem Mittleren Ring läuft es und wir sind rasch auf der A9. Seit Starnberg regnet es aber wen stört das noch.  Regensburg, Hof, Chemnitz, Dresden und 19.30 Uhr sind wir glücklich wieder zu Hause gelandet.  Es war eine tolle Tour und wir sind uns einig:  Fortsetzung folgt!

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